Hegetag - Angler als Naturschützer

 

Am Sonntag war Landeshegetag der Angler. An diesem Tag wird alles dafür getan, um die Fische in den Gewässern gesund zu halten. Die Angler betätigten sich als Naturschützer. Statt die Angelrute nahmen sie die Motorsäge in die Hand. Belüftungslöcher wurden ins Eis gebohrt – zum Beispiel auf dem Beetzer See bei Kremmen.

 

Beitrag von Tim Jaeger

MAZ 12.04.2016

Arbeitseinsatz der Angler

Weihnachtsbäume in der Plötze versenkt

Nach 40 Jahren wurde die Laichschutzzone in der Kleinen Plötze legalisiert. Die Teschendorfer Petrijünger versenkten am Sonnabend Pfähle und Tannengrün im Waldsee bei Neundorf - zwischen den Nadeln sollen Fische in Ruhe laichen können.

Quelle: Foto: Uwe Halling

Neuendorf. Die Kleine Plötze bei Neuendorf gehört dank einer verkehrsgünstigen Lage zu den beliebtesten Angelplätzen der Region. Auch, weil Angler praktisch bis ans Ufer ranfahren und aus dem Kofferraum angeln können. Der „hohe Angeldruck“ ist der Grund dafür, warum die Petrijünger Teschendorf dort am Sonnabend eine Laichschutzzone einrichteten und mit Weihnachtsbäumen im Boot über den See fuhren. An der sonnigen Nordseite wurde ein Teil der Wasserfläche „eingezäunt“ und bepflanzt.

In fünf Metern Tiefe ankern jetzt Zaunpfähle, die oberhalb mit Draht bespannt sind, und mehrere mit Betonfüßen verbundene Nadelbäume. Die dichten Tannenzweige bieten den Fischen unter Wasser einen Rückzugsraum und einen geschützten Laichplatz. Angler dürfen diesen Bereich nicht befahren und auch nicht vom Ufer aus beangeln. Dadurch soll sich auch der strapazierte Schilfgürtel wieder regenerieren, in den Angler Schneisen legten, um ihre Angeln auswerfen zu können.

„Das Nordufer ist bei Anglern besonders beliebt, eben weil dort die Sonne hinlangt und es sich gut angelt“, erklärte Vereinschef Werner Schulz. Das sei schon zu DDR-Zeiten so gewesen, weshalb Mitglieder des Anglervereins bereits vor 40 Jahren den Bereich abzuschirmen versuchten – damals allerdings inoffiziell. Fischereibehörde und Landesanglerverband haben den Fischschonbezirk nunmehr nachträglich legalisiert. Unterstützt wurde der Arbeitseinsatz am Sonnabend vom Bewirtschaftungskombinat (BWK) des Kreisanglerverbandes. Die schnelle Eingreiftruppe existiert in Oberhavel schon seit 1952 und diente anderen Vereinen in Brandenburg als Vorbild. Die 15 Mitglieder des BWK koordinieren unter anderem den Fischbesatz und kontrollieren den Bestand. Die Kleine Plötze in Neuendorf gilt als Zander-, Karpfen- und Hechtgewässer.

Von Cindy Lüderitz

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